Wo bisher die neusten technologischen Entwicklungen der IT-Industrie zu sehen waren, präsentiert das Heinz Nixdorf MuseumsForum nun eine künstlerische Auseinandersetzung mit den Herzstücken des Informationszeitalters. "Chips of History" heißt die Ausstellung mit Werken von Emil Schult, die noch bis zum 10. Juli im Showroom des HNF gezeigt wird.
Schult hat sich seit Jahren künstlerisch mit der Ästhetik und Technik von Computerchips auseinander gesetzt. Als Hinterglasmalerei in großen Formaten vermitteln die Bilder und Objekte einen hyperrealistischen Eindruck zwischen Computergrafik und Fotorealismus. Die Hinterglasbilder bestechen gleichzeitig durch ihre Präsenz und Unantastbarkeit. Diese Formensprache ermöglicht es, die Sehweise der technologischen Gegenwart festzuhalten. Die Hinterglas-Ästhetik sieht der Künstler als Ausdruck unserer Gewohnheiten, die durch Fernsehen, Computerarbeit oder Autofahren geprägt sind.
Insgesamt sind 40 Werke ausgestellt, von denen einige extra für diese Ausstellung angefertigt wurden. So ist ein Porträt von Heinz Nixdorf zu sehen. Eine Installation verdeutlicht das rasante Wachstum der Leistungsfähigkeit von Chips. Emil Schult hat damit eine zentrale Thematik des Heinz Nixdorf MuseumsForums aufgegriffen, das er als idealen Ausstellungsort für "Chips of History" sieht.
Schult ist Meisterschüler von Gerhard Richter und Joseph Beuys. Von 1970 bis 1982 hat er für die Gruppe "Kraftwerk" mitgetextet und mitgestaltet z.B. "Autobahn", "Radioaktivität", "Computerwelt". Seit 1991 lebt er als freischaffender Künstler in Düsseldorf.
Die Ausstellung ist zu den üblichen Öffnungszeiten des HNF zu sehen: dienstags bis freitags von 9.00 bis 18.00 Uhr, am Wochenende von 10.00 bis 18.00 Uhr.
Emil Schult wird am 10. Oktober 1946 in Dessau als Sohn eines Maschinenkonstrukteurs geboren. Nach dem Studium der Kunstgeschichte und Sprachen an der Universität Münster beginnt er 1968 an der Düsseldorfer Kunstakademie mit dem Studium der freien Kunst in der Klasse von Diter Rot mit Druckgrafik, dann Malerei bei Gerhard Richter und Joseph Beuys.
1970 folgen erste Gruppenausstellungen, unter anderem in der Galerie Rene Block, Berlin. Neben der Veröffentlichung von Büchern mit Zeichnungen und Texten im eigenen Verlag entstehen auch Film-Dokumente, Objekte etc.
Mit der Gruppe Kraftwerk arbeitet er von 1970 bis 1982 künstlerisch und musikalisch zusammen. Es entstehen LPs wie Autobahn, Radioaktivität, Trans Europa Express, Computerwelt, Mensch Maschine etc.
Seit 1991 lebt und arbeitet er als freischaffender Künstler und Produzent in Düsseldorf. Es folgen Ausstellungen in Europa, Amerika und Asien.
1995 bis 2000 gestaltet und baut er eine Krypta als Meditationsraum für Studenten der Kirchenmusik an der Robert Schumann Musikhochschule in Düsseldorf.
2000 Gestaltung der Eingangshalle für Siemens ICN in München
2001 Gemälde für die Eingangshalle Siemens Venture Capital California
2001 Gemälde und Skulpturen zur Geschichte der Mikroelektronik "Chips of History"
2003 Hinterglasgemälde zur Geschichte der elektronischen Musik
2004 Ausstellung in der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen: "RUHRTOPIA - Zukunft im Ruhrgebiet", Tryptichon über die Zukunft der Arbeit im Ruhrgebiet
2005 Heinz Nixdorf MuseumsForum, Paderborn:
"Chips of History"- Meilensteine in der Geschichte der Mikroelektronik"