Seit jeher ist das Büro der Ort, an dem Menschen Informationen sammeln, verarbeiten, archivieren, von anderen erhalten und weitergeben. Bis heute sind die Kulturtechniken Rechnen und Schreiben dazu notwendig. Erst in jüngerer Zeit sind auch PC-Kenntnisse für den Sachbearbeiter unerlässlich geworden.
Sechs Raumcollagen zur Geschichte des Büros von der Renaissance bis in die 1950er-Jahre zeigen den Mikrokosmos des Arbeitsalltags, in dem sich gleichermaßen technische, soziale, wirtschaftliche und ästhetische Entwicklungen spiegeln. So zeugt die "Preußische Amtstube" von einer Akkuratesse und Sparsamkeit in der Verwaltung, die als vorbildlich galt. Mit dem Einzug der Schreibmaschine ins "American Office" um 1900 stand nicht nur ein neues effektives Arbeitsgerät zur Verfügung, sondern es entstand auch ein neues Berufsbild. Frauen ersetzten im "Schreibsaal der 1920er-Jahre" zunehmend die Schreiber und Kopisten von ehedem.
Der Alltag der Büroarbeit war und ist durch den Umgang mit Papier bestimmt. Schreibmaschinen, Formulare, Ordner, Kopiergeräte aller Art sind die Hilfsmittel der Informationsverarbeitung auf papierener Grundlage. Ginge es nach den Visionären der EDV-Branche, wäre heute - im Zeitalter des PCs - das Papier als Betriebsmittel des Büros schon lange verschwunden. Trotz zahlreicher Computer am Arbeitsplatz und Einführung der "electronic mail" schnellte der Papierverbrauch auch weiterhin in die Höhe. Die Verwirklichung der Utopie vom papierlosen Büro liegt noch immer vor uns.