Die Vorbildfunktion von Lebensgeschichten bedeutender Persönlichkeiten war in früherer Zeit ein wesentliches Motiv für die Beschäftigung mit Biographien. Nach einer Phase der Kritik an diesem Prinzip finden Biographien heute erneutes Interesse. Der Blickwinkel hat sich jedoch geändert. Die gesellschaftlichen Zusammenhänge sind es, denen man sich über die handelnden Menschen nun in der Biographieforschung anzunähern sucht. Dahinter steht der Gedanke, dass in der Wechselwirkung zwischen Individuum und Gesellschaft sowohl lebendige gesellschaftliche Strukturen als auch sich anbahnende Veränderungen wirtschaftlicher und technischer Art sichtbar werden. Unter diesem Gesichtspunkt tragen auch die Biographien innerhalb der Ausstellung zum Verständnis der Geschichte der Informationstechnik bei.
Vor dem Hintergrund eines kulturhistorischen Bilderbogens werden in der "Galerie der Pioniere" in chronologischer Abfolge 15 Männer vorgestellt, die mit Engagement und Erfindungsreichtum, mit Geschäftssinn und Durchhaltevermögen die Informationstechnik von ihren Anfängen bis hin zum Computer beeinflussten und schließlich in alle Bereiche unserer Gesellschaft verbreiteten.
Es wird ein Bogen über vier Jahrhunderte gespannt von der ersten Rechenmaschinenerfindung im Jahre 1623 bis zur Entwicklung und Durchsetzung des Computers im 20. Jahrhundert. So wird deutlich, dass viele der Ideen, die schließlich zur heutigen Informationsgesellschaft geführt haben, weit in die Geschichte zurückreichen.