Kein Name wird so nachhaltig mit dem Aufbau der deutschen Computerindustrie verbunden wie der von Heinz Nixdorf. 1952 gründete er in einer bereits von Großkonzernen beherrschten Branche ein Unternehmen, das unter seiner Leitung zum viertgrößten Computerkonzern Europas aufstieg. Seine Biografie steht nicht nur exemplarisch für die Tatkraft und Innovationsfähigkeit von Unternehmern, die zum deutschen "Wirtschaftswunder" beigetragen haben.
Seit Mitte der 1960er-Jahre hat er Computer in einer Größenklasse geschaffen, die auch Klein- und Mittelbetrieben den Übergang von konventionellen
Organisationsformen zur elektronischen Datenverarbeitung gestattete. Mit dieser Konzeption des arbeitsplatz- und anwenderorientierten Einsatzes von Computertechnologie wurde Heinz Nixdorf zum Wegbereiter der dezentralen Datenverarbeitung.
Heinz Nixdorf wurde 1925 in Paderborn geboren. Er wuchs in wirtschaftlich kargen Verhältnissen auf. Arbeitslosigkeit und früher Tod des Vaters und die damit verbundenen finanziellen Einschränkungen der Familie waren Kindheitserfahrungen, die nicht nur seinen Bildungs- und Berufsweg, sondern auch sein späteres Unternehmertum geprägt haben.
Heinz Nixdorf hatte alle Eigenschaften des "dynamischen Unternehmers", wie ihn der Nationalökonom Schumpeter beschrieben hat: Selbstvertrauen, Pioniergeist, Risikofreude, Disziplin und Leistungswillen.
Sein ständiger Kampf für das Wachstum des Unternehmens war für ihn mehr als Streben nach Gewinn. Die Firma war für ihn Lebensaufgabe und Chance, an der Gestaltung der Gesellschaft mitzuwirken. Daher hat er die Schaffung von Arbeitsplätzen immer als vorrangige Pflicht eines Unternehmers bezeichnet.
Neben seiner Hauptaufgabe der gewinnbringenden Unternehmensführung zeigt die Ausstellung daher weitere Aspekte seines Selbstverständnisses als Unternehmer: als Arbeitgeber mit sozialer Verantwortung und als Bauherrn mit Ambitionen auf dem Gebiet der Architektur.
1960 heiratete Heinz Nixdorf Renate Ring. Aus der Ehe gingen drei Söhne hervor. Sein Leben lang hat Heinz Nixdorf begeistert Sport getrieben. Auch hier waren ihm Wettbewerb und Leistung wichtig. Sein Freizeitvergnügen, das Segeln, baute er zum Hochleistungssport aus und hat auch hier Höchstleistungen erbracht.