Die 1980er-Jahre sahen den Siegeszug einer Idee, an die zuvor nur ein paar Visionäre gedacht hatten: Sie brachten den Computer auf jeden Schreibtisch, sie brachten den Personal Computer, den PC. Dass der Computer als PC allgegenwärtig wurde und die Computerindustrie innerhalb weniger Jahre umkrempelte, ist nicht nur das Ergebnis technologischen Fortschritts. Die Geburt des PCs zeigt, dass neue Technologien erst dann eine wirklich neue Anwendung hervorbringen, wenn Menschen sie sich für ihre Zwecke aneignen.
Mit dem Intel-Mikroprozessor 4004 war eigentlich 1971 schon alles da, was man für einen kleinen universellen Computer brauchte. Doch Vorschläge für PC-artige Produkte wurden in den frühen 1970er-Jahren undankbar aufgenommen. Die Manager der Computerindustrie sahen hierfür keinen Markt.
Dass es ihn dennoch gab, wurde den Großen der Branche von langhaarigen Freaks mit Technikbegeisterung Ende der 1970er-Jahre demonstriert. Sie stampften in wenigen Jahren unzählige der sprichwörtlichen Garagenfirmen aus dem Boden, die sich zu einer milliardenschweren Industrie entwickelten. Als IBM 1981 schließlich doch noch seinen ersten PC herausbrachte, kritisierte man ihn als zweite Wahl, aber für den Kunden war der Ruf des Giganten IBM entscheidender als der Fortschritt des Produkts. So wurde der IBM-PC zum Standard für Büroanwendungen.
Der Apple Macintosh jedoch - mit seinen Icons, Fenstern und Mäusen 1984 eine technische Revolution - verkaufte sich erst, als mit dem computergestützten Layout eine Anwendung aufkam, für die der Mac wie kein anderer Computer geeignet war
Mit dem rasanten Fortschritt der Halbleiterindustrie wurden immer rechenaufwendigere Anwendungen möglich: der PC verarbeitete bald Bilder und Töne. Er wurde für Künstler interessant. Vor allem entstand jedoch ein gigantischer Markt für Unterhaltungsprodukte. In der Computerindustrie, die mit militärischen Auftraggebern groß wurde, geben heute die Produzenten von Computerspielen das Tempo vor. Die "Wunschmaschine" ist zu Hause angekommen.