Einen faszinierenden Blick in die Welt der Spionagetechnik bietet die Ausstellung "Mata Hari, James Bond & Co." vom 1. Oktober bis zum 30. Dezember 2005 im Heinz Nixdorf MuseumsForum.
Zu sehen sind Ausrüstungsgegenstände und Werkzeuge von Spionen aus Vergangenheit und Gegenwart. Die meisten Objekte stammen aus der Zeit des Kalten Krieges aus den Beständen von CIA, Stasi und KGB. Gesammelt und zusammengetragen hat sie Dr. Heinrich Peyers aus Peine.
Deutlich wird die Fantasie der Konstrukteure aus Ost und West und die Vielfalt der teils kuriosen Spionagetechnik. Nur wenige Millimeter sind die Abhörwanzen groß, die getarnt in einer Olive oder einem Kugelschreiber kaum zu erkennen sind. Technische Wunderwerke sind die Minikameras wie die legendäre Minox, die fast jeder Agent in der Hosentasche hatte. Dass eine der Hauptfähigkeiten von Agenten die Verschleierung der eigenen Identität ist, dokumentieren die umfangreich ausgestatteten Fälschungskoffer. In Alltagsgegenständen verborgene Waffen wie die Pistole in einer Bohrmaschine belegen, dass die Spionage ein durchaus blutiges Geschäft war und ist.
Originalrequisiten aus mehreren James Bond-Filmen spiegeln die Anziehungskraft des Themas für die Massenmedien wider. Eine Plakatgalerie von Bond- und anderen Agentenfilmen steht neben dem BMW aus "Der Morgen stirbt nie", einem "Goldbarren" aus "Goldfinger" sowie diversen Kleinartikeln aus der Werkstatt von "Q".
Am Beispiel der Lebefrau und Spionin Mata Hari wird die Agententätigkeit "mit den Waffen einer Frau" exemplarisch dargestellt. Ein Originalkleid von Mata Hari aus den Niederlanden ist in der Ausstellung zu sehen.
Aber auch die Kehrseite der Medaille, das Los gefangen genommener Spione und Agenten - Verhör, Folter oder Tod - wird in der Ausstellung verdeutlicht.
Den Auftakt der Ausstellung bildet eine Museumsnacht am 1. Oktober ab 20 Uhr. Dem Publikum wird ein umfangreiches Programm geboten. Zu bestaunen sind orientalische Tänze von Vera Rietzsch, die in Erotik und Ausstrahlung an Mata Hari erinnern. Der Bond-BMW, Spionagewaffen und -kameras werden vorgeführt und vorgestellt. Schlossknacker stellen ihre Fähigkeiten zur Schau, der Paderborner Klaviervirtuose spielt am Piano Bond-Melodien und in der Funkstation des HNF wird nach Agentenfunkern gefahndet. Für das leibliche Wohl sorgen u.a. Spezialitäten aus der russischen Küche und Wodka-Martini: natürlich geschüttelt und nicht gerührt.
Eine Vortragsreihe und ein "Spionagecamp" für Kinder und Jugendliche begleiten die Ausstellung. Der Eintritt zur Ausstellung und allen Veranstaltungen (außer dem Spionagecamp) ist frei.