11. Januar bis 16. Dezember 2012 Eintritt frei Das Jahr 2012 steht international im Zeichen von Alan Turing . Der legendäre englische Mathematiker und Computerpionier wurde am 23. Juni 1912 in London geboren. Sein 100. Geburtstag wird vor allem in seinem Mutterland, aber auch in den USA, Brasilien, China und zahlreichen anderen Ländern mit Veranstaltungen gefeiert.
In Deutschland würdigt das Heinz Nixdorf MuseumsForum in Paderborn mit der ambitionierten Ausstellung „GENIAL & GEHEIM. Alan Turing in 10 Etappen“ die Leistungen des ebenso genialen wie skurrilen Wissenschaftlers. Original-Exponate sowie innovative und künstlerische Installationen präsentieren den Museumsbesuchern Alan Turings herausragende Leistungen.
Seine Forschungen haben während des 2. Weltkrieges wesentlich zur Entzifferung der mit der Enigma verschlüsselten deutschen Funksprüche geführt. Damit spielte Turing eine wichtige Rolle bei der Atlantikschlacht und anderen wichtigen Kriegsschauplätzen. Ebenso bedeutend waren seine theoretischen Arbeiten, die bis heute die Grundlagen der Informatik bilden. Während seine Zeitgenossen den Computer „nur“ als große Rechenmaschine im Kopf hatten, konzipierte Turing bereits das Modell einer universellen Maschine, die alle algorithmischen Probleme berechnen konnte.
Am 7. Juni 1954 unter rätselhaften Umständen gestorben, hat Turing erst in den letzten Jahren eine angemessene öffentliche Würdigung erfahren, während er in Fachkreisen seit Jahrzehnten verehrt wird.
Die Ausstellung im Heinz Nixdorf MuseumsForum konzentriert sich auf die Leistungen Turings bei der Enigma-Entschlüsselung und seine grundlegenden Arbeiten als Computerpionier, beleuchtet aber auch seine Ausführungen zur Künstlichen Intelligenz und zur Musterbildung in der Natur sowie die Tragödie seines Todes und seinen Nachruhm.
Die Ausstellung ist erstmals in Etappen aufgebaut. In monatlich aufeinanderfolgenden Inszenierungen werden die zehn Themen dargestellt. Ausstellungseröffnung ist am 10. Januar 2012 mit dem Themenbereich „Enigma und die Atlantikschlacht“. Am 14. Februar folgt der nächste Abschnitt mit Objekten und Darstellungen zu den „Codebrechern von Bletchley Park“, der geheimen englischen Zentrale für Kryptographie im 2. Weltkrieg. Die weiteren Themen werden ebenfalls etwa einen Monat lang gezeigt bis zum Ausstellungsende am 16. Dezember 2012.
„Durch das mehrteilige Ausstellungsformat können wir unseren Besuchern das ganze Jahr Alan Turing präsentieren“, betonte HNF-Geschäftsführer und Projektleiter Norbert Ryska das ungewöhnliche Vorgehen bei der ersten öffentlichen Vorstellung von GENIAL & GEHEIM. „Nur so war es uns möglich, bedeutende und begehrte Leihgaben aus dem In- und Ausland wie vom US-Geheimdienst NSA, aus dem Science Museum in London, aus Bletchley Park oder von IBM zu bekommen. Es lohnt sich also 2012 noch mehr als üblich, öfters ins HNF zu kommen.“
Die Ausstellung wird in einem eigens konstruierten Pavillon im Foyer gezeigt. Neben den technisch-wissenschaftlichen Exponaten werden auch künstlerische Installationen Alan Turings Werke und Gedanken beleuchten. „Wir würdigen Alan Turing mit einer Serie von Inszenierungen, weil er ein universeller Vordenker des digitalen Zeitalters und eine außergewöhnliche Persönlichkeit war“, umreißt Ryska die Konzeption der Ausstellung.
Durch Turings Schaffen ergeben sich auch überraschende Zugänge zur Dauerausstellung des HNF. Diese werden durch eine spezielle Turing-Führung und Schüler-Workshops erschlossen, sodass die Sonderausstellung eine gute Überleitung in das weltgrößte Computermuseum bildet, in dem bereits seit der Eröffnung 1996 Turing ein eigenes Kabinett in der Galerie der Pioniere gewidmet ist.
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Museumspädagogische Veranstaltungen
Führungen zu Alan Turing