Rechenmaschinen – Ideen, Erfinder, Firmengründer

Die ersten Rechenmaschinen wurde 1623 von dem Tübinger Professor Wilhelm Schickard und 1642 von dem französischen Gelehrten Blaise Pascal erfunden. Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts konstruierten Dutzende von Gelehrten und Erfindern Rechenmaschinen, ohne dass es zu einer Serienfertigung kam.

Erste Serienfertigung

Die Serienfertigung von Rechenmaschinen setzte erst Mitte des 19. Jahrhunderts ein. In Paris ließ der Versicherungsunternehmer Thomas de Colmar bis 1870 etwa 800 Exemplare des von ihm erfundenen "Arithmomètre" herstellen. Ab den 1870er-Jahren wurde diese nach dem Staffelwalzenprinzip arbeitende Vierspezies-Rechenmaschine für die vier Grundrechenarten von verschiedenen europäischen Firmen kopiert.

Zu der in Europa verbreitetsten Vierspezies-Rechenmaschine entwickelte sich die von dem schwedischen Ingenieur Willgodt T. Odhner in Russland entwickelte und 1878 patentierte Sprossenradrechenmaschine, die nicht nur kompaktere Ausmaße hatte, sondern auch billiger herzustellen war als die Staffelwalzenmaschinen. Auch dieser Maschinentyp wurde von zahlreichen Firmen auf der ganzen Welt kopiert und nachgebaut.

Während in Europa der Markt der Rechenmaschinen durch Vierspeziesmaschinen bestimmt war, wurden in den USA zunächst fast ausschließlich Addiermaschinen produziert. Der Mechaniker Dorr E. Felt entwickelte das 1887 patentierte "Comptometer", eine tastengetriebene Addiermaschine, die noch heute die schnellste Addiermaschine der Welt ist. Fast zur gleichen Zeit wurde von dem ehemaligen Buchhalter William S. Burroughs die nach ihm benannte schreibende Addiermaschine eingeführt. Beide Erfindungen führten zur Gründung großer Rechenmaschinenfirmen.

Millionär

Auch nachdem die Staffelwalzen- und Sprossenradmaschinen sowie die Addiermaschinen sich zu Massenprodukten entwickelt hatten, führten Erfinder immer neue Rechenmaschinentypen ein. Zu den erfolgreichsten gehörten die 1892 in der Schweiz gebaute Direktmultiplikations-Rechenmaschine "Millionär" und die von dem deutschen Konstrukteur Christel Hamann entwickelten Proportionalhebel- und Schaltklinkenmaschinen. Die Ausstellung bietet einen Überblick über die Geschichte der in Serie gefertigten Rechenmaschinen von 1850 bis 1950.