Mitte der 1960er-Jahre begann mit den Speicherschreibmaschinen die Ära der Textautomaten. Diese speziell für die Textverarbeitung konzipierten Computer rationalisierten das Verfassen von Schriftstücken vor allem im Geschäftsalltag.
Stereotype Formulierungen und Texte wurden einmalig eingegeben und unter einer Codenummer abgespeichert. Durch Kombination dieser Textbausteine und Hinzufügen kurzer individueller Texte konnte eine Schreibkraft Briefe schnell und beliebig oft ausdrucken.
Die erste mit Magnetband-Speichereinheit ausgestattete Schreibmaschine von 1964 war zugleich Ein- und Ausgabegerät. Mit ihr war es möglich, den eingetippten Text nachträglich zu ändern und zu korrigieren.
Der zweite Weg zum Textsystem verlief über Rechner aus dem wissenschaftlichen Bereich. Sie verfügten über Bildschirme. Nun konnte man sich viel besser im Text orientieren. Später erhielten die Geräte zusätzliche Funktionen wie Sortieren und Rechnen. Die Entwickler versuchten auf diese Weise, den vielfältigen Anforderungen der Büroarbeit gerecht zu werden. Ein typisches und weit verbreitetes Produkt war das Nixdorf Textsystem 8840, das seit 1979 verkauft wurde.
Die Entwicklung der US-amerikanischen Firma "Wang Laboratories Inc." steht stellvertretend für die Geschichte der Textcomputer. Der Gründer, der gebürtige Chinese An Wang, war zunächst mit Speicherkomponenten und Universalcomputern erfolgreich. Schließlich verhalf er in den 1970er-Jahren den Schreibautomaten zum Durchbruch und machte "Wang Laboratories" zu einer der erfolgreichsten Computerfirmen der Vereinigten Staaten.
Doch Wang und seine Ingenieure verschliefen die Entwicklung. Der erste praxistaugliche Personal Computer im Jahre 1981 läutete das Ende der Textcomputer ein. Der Alleskönner PC war diesen weit überlegen. Nach immensen Verlusten mussten "Wang Laboratories" 1992 Konkurs anmelden. Damit war auch die Blütezeit der Schreibautomaten vorbei.
Die Ausstellung konzentriert sich auf die Darstellung von Speicherschreibmaschinen und bildschirmorientierter Textcomputer.