Der Podcast des Heinz Nixdorf MuseumsForums präsentiert ebenso spannende wie verblüffende Geschichten. Stefani Josephs spricht mit Experten des Museums über Themen aus der Geschichte der Informationstechnik. Dabei holt sie manches Geheimnis ans Licht.
Wie funktionierte eigentlich der Schachtürke und wieso war er über mehrere Jahrzehnte eine Sensation? Wer weiß schon, dass heute noch im Bundeskanzleramt eine Rohrpost ihren Dienst versieht? Und was konnte man eigentlich mit dem ersten PC machen?
Antworten darauf und noch viel mehr bietet der Podcast des HNF, der erst einmal auf sechs Episoden angelegt ist.
Er ist über diese Seite verfügbar und überall dort, wo es Podcasts gibt.
Er spielte selbstständig Schach und schlug die besten Spieler seiner Zeit: Der Schachtürke war eine Sensation in Europa und den USA. 1769 am Hof Maria Theresias in Wien vorgestellt, zog sein Erfinder Wolfgang von Kempelen mit ihm über den Kontinent. Und stets staunten die Menschen und fragten sich, wie der wundersame Schachspieler funktionierte. War Magnetismus im Spiel? Zog jemand an unsichtbaren Fäden oder war es tatsächlich ein selbstständig agierender Automat?
Zumindest stellte der Schachtürke in der damaligen Zeit den Inbegriff von High-Tech dar, auch wenn nicht alles so war, wie es schien. Doch erst nach vielen Jahrzehnten wurde sein Geheimnis gelüftet. So verkörperte er lange Zeit die Vorstellung von einem Automaten. Zugleich stand der Schachtürke für die Urvorstellung und Urangst der Menschen, künstliches Leben zu erschaffen, das sich aber auch gegen mich selbst richten kann. Bis heute blieb der Schachtürke im Gedächtnis und im Sprachgebrauch präsent.
Seit 2004 ist im Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF) in Paderborn ein voll funktionsfähiger Nachbau zu sehen. Stefani Josephs spricht mit Dr. Stefan Stein vom HNF über die Geschichte des Schachtürken, seine Faszination und seine Geheimnisse.
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Künstliche Intelligenz ist das Thema der Stunde. Dabei gab es schon vor Jahrzehnten Entwicklungen und Anwendungen, die als KI zu bezeichnen sind. Bereits 1966 stellte Joseph Weizenbaum das Programm Eliza vor. Obwohl Eliza recht simpel gestrickt war, konnten sich Menschen erstmals mit einem Computer unterhalten. Nicht wenige glaubten, einem intelligenten Wesen gegenüber zu sitzen. Damit war der Startschuss für die Entwicklung von Chatbots und andere Anwendungen der KI gegeben, deren Ergebnisse stets heftig diskutiert wurden.
Im Heinz Nixdorf MuseumsForum zog im Jahr 2004 der Avatar Max ein. Seitdem plaudert er mit den Museumsbesuchern, spielt Tiere-Raten mit ihnen oder fotografiert sie. Was Max zu einem Roboter fehlt, ist ein Körper, der eine andere Art der Kommunikation ermöglicht. Pepper ist ein solcher Roboter. Er spricht nicht nur, sondern kann auch tanzen und mit den Menschen interagieren.
Während Pepper knuffig aussieht und dem Kindchenschema entspricht, so gleicht Roboter Nadine äußerlich dem Ebenbild ihrer Schöpferin Nadia Magnenat-Thalmann. Die große Ähnlichkeit mit einem Menschen, die aber doch nicht hundertprozentig gegeben ist, irritiert. Für viele ist Nadine genauso faszinierend wie unheimlich.
Stefani Josephs unterhält sich mit Dr. David Woitkowski über die Geschichte der Künstlichen Intelligenz, wobei auch einige Avatare und Roboter aus dem Heinz Nixdorf MuseumsForum zu Wort kommen.
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Mit einer ganzen Serie an Erfindungen war Johannes Gutenberg Mitte des 15. Jahrhunderts der Wegebereiter des Druckens. Er erfand ein Handgießinstrument, den Winkelhaken zum Zusammenhalten der einzelnen Lettern und schließlich die Druckerpresse. Mit dem Druck der 42-zeiligen Bibel stieß er eine Medienrevolution an, die die Reformation erst möglich machte.
Im Laufe der Jahrhunderte wurde das Drucken immer mehr mechanisiert und beschleunigt. Kniehebelpressen und der Rotationsdruck sorgten im 19. Jahrhundert für die Produktion von Zeitungen, doch erst nach dem Zweiten Weltkrieg zog das Drucken auch in Unternehmen und schließlich in das heimische Büro ein.
Stefani Josephs und Dr. Stefan Stein beschreiben die Zeitreise von Gutenberg bis zum Laserdrucker. Dabei machen sie Station an urtümlichen Druckerpressen, der legendären Linotype, einem frühen Kopierer wie auch an Trommel-, Nadel-, Tintenstrahl- und Laserdruckern.
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Kommunikation und Geschwindigkeit hingen schon immer zusammen. Mehr Tempo in die Nachrichtenübertragung brachte ab 1853 die Rohrpost. Telegramme, Briefe und Päckchen konnten nun mithilfe von Druckluft über kurze und längere Entfernungen transportiert werden.
Die erste Rohrpost ging 1853 in London in Betrieb. Die Pariser Rohrpost kam in ihren Glanzzeiten auf 450 Kilometer Länge. Mit bis zu 40 km/h rauschten die kleinen Sendungen durch den Untergrund der Großstädte.
Auch in großen Unternehmen und Behörden waren Rohrpostanlagen installiert. Noch heute sind sie vor allem in Krankenhäusern in Betrieb, um Krankenakten, Blutproben oder Medikamente schnell durch die Etagen zu schicken. Und sogar im 2001 eröffneten Bundeskanzleramt wird eine Rohrpost genutzt.
Im Gespräch mit Stefani Josephs stellt Dr. Stefan Stein nicht nur die Geschichte der Rohrpost dar, sondern berichtet auch von einem kriminellen Fall, in dem das an sich so sichere System erfolgreich von Ganoven geknackt wurde.
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Eine alte Weisheit besagt „Im Casino kann man nur verlieren oder betrügen!“. Es sei denn, man hilft dem Glück auf die Sprünge. Das haben Menschen schon immer versucht und dabei auch technische Hilfsmittel eingesetzt. So erstaunt es nicht, dass bereits 1961 der Pionier der Nachrichtentechnik Claude Shannon zusammen mit Edward Thorp einen Schaltkreis entwickelte, der in einen Schuh passte und den Lauf der Roulettekugel analysieren sollte. 1978 setzte der Physiker Doyne Farmer dafür in Las Vegas einen Mikroprozessor ein. Sein Schuhcomputer ist im Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF) zu sehen und Ausgangspunkt des Gesprächs von Stefani Josephs mit HNF-Geschäftsführer Dr. Jochen Viehoff über den Einsatz von Casinocomputern.
15.000 Dollar brachte Doyne Farmer der Einsatz des Schuhcomputers. Eine andere Strategie entwickelten 1972 zwei Bonner Studenten. Sie nutzten einen kleinen selbstgebauten Computer, um beim Blackjack abzuräumen. Ihre „Maschine 1“ bestand aus Rechner, Sender und Empfänger, die in der Kleidung verborgen waren. 30.000 Francs strichen sie damit in französischen Casinos ein.
Im Podcast geht es um diese Abenteuer aus der Spielbank, die Chancen auf den großen Gewinn und die Erfindung der Wearables.
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Es begann mit einer Modelleisenbahn. In den 1960er-Jahren steuerten Elektronikbastler am MIT die Züge bereits mit digitalen Schaltungen. Das war die Zeit der „Minicomputer“, die immer noch Schrankgröße hatten. Doch als in der Januarausgabe 1975 der Popular Electronics der Altair 8800 angekündigt wurde, begann die Mikrocomputerrevolution. Für 397 Dollar war der kleine Rechner zu haben, der wenig konnte und von den Nutzern noch selbst zusammengebaut werden musste. Aber nun gab es die Möglichkeit, einen eigenen, persönlichen Computer zu besitzen.
In diesem Umfeld tummelten sich auch Steve Jobs und Steve Wozniak, die 1976 den ersten Apple verkauften, eine simple Platine ohne Bildschirm und ohne Tastatur. Die Nerds waren begeistert. Und bis zur weltweiten PC-Industrie war es nur noch ein kurzer Weg.
Stefani Josephs und Dr. Jochen Viehoff stellen die faszinierende Zeitreise vor, von den Hackern mit der Modelleisenbahn über die Minicomputer bis zu Apple I, ZX81 und anderen.
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