14.11.2015
Taschenrechner im XXL-Format
Einen Taschenrechner, der 1,40 Meter groß ist und rund einen Zentner wiegt, präsentiert das Heinz Nixdorf MuseumsForum seit Samstag in der Dauerausstellung. Dabei handelt es sich nicht um ein historisches Objekt, sondern um ein aktuell gefertigtes Einzelstück.
Das Besondere am „Space Age“ ist jedoch nicht nur seine Größe: Einzigartig ist, dass er ohne einen einzigen Mikroprozessor auskommt. Der Taschenrechner gibt den technischen Stand vor 50 Jahren wieder und besteht ausschließlich aus nicht-diskreten Bauteilen: 3.400 Transistoren, 24.000 Dioden und neun Nixie-Anzeigeröhren. Dabei entspricht er funktionell und in der Bedienung einem üblichen Taschenrechner, der für 1,99 Euro im Handel angeboten wird.
Innerhalb von zweieinhalb Jahren konstruierte und fertigte der Ingenieur Henry Westphal seit 2011 mit einigen Studenten den Space Age in Berlin. Der Festspeicher hat eine Größe von 35 Quadratzentimetern. Würde man den Speicher eines heutigen Smartphones in derselben Technik fertigen, wäre er zwei Quadratkilometer groß. Damit zeigt sich der enorme Fortschritt der Computertechnik in den letzten Jahrzehnten, der nur durch die beeindruckenden Fortschritte bei den Mikroprozessoren möglich ist.
Der Rechenvorgang des Space Age ist im Museum absichtlich verlangsamt worden. So können die Besucher dem Gerät dank seiner offenen Bauweise „bei der Arbeit zusehen“ und nachvollziehen, wie die einzelnen Rechenschritte ablaufen.
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