20.04.2007

Software und Informatik

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Software und Informatik
Neuer Ausstellungsbereich im Heinz Nixdorf MuseumsForum Ohne Informatik entsteht keine Software, ohne Software funktioniert kein Computer. Was aber bedeuten und leisten diese zumeist unanschaulichen und abstrakten Disziplinen für den Aufbau und Betrieb eines Computers? Diese und andere Fragen beantwortet der neue Bereich "Software und Informatik" in der Dauerausstellung des Paderborner Heinz Nixdorf MuseumsForums (HNF). Für ein Museum ist es zwar relativ einfach, die wichtigsten Computer auszustellen, erheblich schwieriger aber wird es, wenn Immaterielles und Abstraktes wie Software zu präsentieren ist. Das HNF hat im Jahr der Informatik 2006 als erstes Museum überhaupt dieses Thema aufgegriffen und stellt es nun anschaulich dar. Ein schwarzer Kubus setzt in inhaltlicher wie graphischer Aussage neue Akzente in der Ausstellung. An den Außenflächen und im Inneren bietet der Kubus den Besuchern eine Vielfalt an Informationen, die durch mehrere museumsdidaktische Methoden vermittelt werden. Die Neugier der Besucher wird durch 13 kleine "Wunderkammern der Informatik" angesprochen. Sie bieten anschauliche dreidimensionale Beispiele für scheinbar abstrakte Themen: Russische Matroschkas verweisen auf die Methode der Rekursion, eine englische Frühstücksfleischdose zeigt, wo der Begriff Spam seine Wurzeln hat und Spielzeugroboter illustrieren ein wichtiges Anwendungsgebiet von Software. Texte und Abbildungen werden durch neun Medienstationen ergänzt. So ist eine Collage von Lehrfilmen der berühmten amerikanischen Designer Charles und Ray Eames zu sehen. Eine weitere Videostation zeigt, wie anhand eines Kartenspiels das Problem von Sortieralgorithmen gelöst wird. Aber die Besucher können auch einiges selbst erkunden. Sie können die Entwicklung der Betriebssysteme von den 1970er Jahren bis heute verfolgen, von den ersten Programmen aus dem Xerox-PARC über Amiga OS 3.5 bis zu Microsoft Vista. Unterstützung vom Computer erhält jeder, der das "Haus vom Nikolaus" zeichnen will. Ein spezielles Programm erläutert die Grundprinzipien des Euler-Algorithmus und zeigt, welche Rolle sie beispielsweise beim "Haus des Nikolaus" spielen. Welche Bedeutung Software in der heutigen Zeit hat, belegen gravierende Software-Fehler, deren Geschichte und Folgen in der Ausstellung erzählt werden: Vom Zusammenbruch des Telefonnetzes in den USA über den Ausfall einer Marssonde bis zum Chaos auf dem Bahnhof Hamburg-Altona und dem Absturz einer Ariane 5-Rakete, stets hatten kleine Programmierfehler große Auswirkungen. Wer sein Wissen testen will, hat dazu bei einem Informatik-Quiz Gelegenheit. "Wie hieß der bisher gefährlichste Computervirus? Wie groß ist eine Standardlochkarte? Wer schrieb das erste Computerprogramm?" lauten einige Fragen, zu denen jeweils drei Antwortmöglichkeiten gegeben werden. Ergänzend zum eigentlichen Ausstellungsbereich haben die Besucher die Möglichkeit, an einer "Informatik-Werkbank" mit Kopf und Hand Informatik-Spielzeuge auszuprobieren. Dazu gehören die Klassiker "Tic Tac Toe" und "Turm von Hanoi" ebenso wie das "Problem des Handlungsreisenden", der zwischen den zwölf Fußball-WM-Spielorten in Deutschland den kürzesten Weg finden muss. Ein Funktionsmodell demonstriert das spezielle Sortierverfahren Bucket-Sort. "Software und Informatik" haben in Zusammenarbeit mit dem Berliner Architekten Prof. Gerhard Diel, der Designprofessorin Kora Kimpel und dem Graphiker Sven Femerling Wissenschaftler und Techniker des HNF unter Leitung von Norbert Ryska realisiert. Der Bereich ist innerhalb der Dauerausstellung zu den üblichen Öffnungszeiten des HNF zu sehen: dienstags bis freitags von 9.00 bis 18.00 Uhr und am Wochenende von 10.00 bis 18.00 Uhr.

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