21.04.2010
Ausstellung im Heinz Nixdorf MuseumsForum
Selbst eine kleine Reiseschreibmaschine reicht aus, um große Literatur zu schaffen. Allerdings nur, wenn an der Maschine ein Autor wie Erich Kästner arbeitet. Das zeigt eine kleine Ausstellung im Museumsshop des Heinz Nixdorf MuseumsForums, die Schriftstellern und ihren Schreibmaschinen gewidmet ist.
Sie dokumentiert das Verhältnis von ausgewählten Schriftstellern zu ihrem Handwerkszeug. Zu sehen sind 18 Schreibmaschinenmodelle, wie sie von berühmten Autoren benutzt wurden. Darunter ist auch ein Original: Eine Columbia Bar-Lock, die Hans Fallada verwendet hat und bei der die häufig benutzten Buchstaben E, R und S kaum noch zu erkennen sind, das Q aber fast unberührt ist.
Die Maschinen werden mit einem Foto des Autors, der Kopie einer Schriftprobe und einem Werkbeispiel präsentiert. So kann man sehen, dass Bertolt Brecht ein Freund der „Erika“ war, Hermann Hesse lange Jahre eine Smith Premier No. 4 mit Volltastatur benutzte und Franz Kafka auf einer Oliver 5 schrieb.
Das HNF hat über 550 Schreibmaschinen in seiner Sammlung und Dauerausstellung. Seit einigen Jahren werden gezielt Modelle gesammelt, die von Schriftstellern genutzt wurden. Das sind häufig exotische Maschinen, die nur sehr schwer zu identifizieren sind. Meist musste ein Foto der Maschinenrückseite den HNF-Mitarbeitern für die Feststellung des Schreibmaschinetypen ausreichen.
Einer der ersten Nutzer einer Schreibmaschine, Friedrich Nietzsche, sagte bereits 1882: „Unser Schreibzeug arbeitet mit an unseren Gedanken“ und Arno Schmidt meinte: „Wer Dichtung will, muss auch die Schreibmaschine wollen.“
Die Ausstellung ist zu den üblichen Öffnungszeiten des HNF zu sehen: dienstags bis freitags von 9 bis 18 Uhr und am Wochenende von 10 bis 18 Uhr.
Erich Kästner und eine Tippa