31.10.2008
Schachtürke spielt wieder
Das Heinz Nixdorf MuseumsForum ist in den nächsten Monaten verstärkt in Sachsen aktiv. Ab dem 6. November ist für einen Monat der Schachtürke des HNF in den Technischen Sammlungen Dresden zu sehen. Und vom 8. Mai bis 30. August nächsten Jahres präsentiert das Industriemuseum Chemnitz die Ausstellung „Zahlen, bitte!“, die im HNF über 56.000 Besucher anlockte.
Der legendäre Schachtürke wird in Dresden eins seiner seltenen Auswärtsspiele bestreiten. Zur Eröffnung der Ausstellung „Schachintelligenz. Vom Schachtürken zum Schachcomputer“ wird er wieder zum Leben erweckt. Wie im 18. Jahrhundert wird der scheinbare Automat eine Partie spielen.
In Dresden kehrt der Schachtürke an eine alte Wirkungsstätte zurück. Denn hier kam 1784 Oberhofmarschall von Racknitz dem Geheimnis des Schachtürken auf die Spur und enttarnte ihn als Bluff. Er führte den erstaunten Zeitzeugen vor Augen, dass der Automat nicht selbstständig spielt, sondern dass in seinem Inneren ein Mensch steckt. Dieser Spieler wird im Jahr 2008 ein Paderborner sein. Joachim Schwarzmann vom Verein SK Blauer Springer Paderborn wird das Spiel des Schachtürken steuern.
Anlass der Präsentation ist die Schacholympiade in Dresden, zu der über 2.000 Spieler aus 152 Nationen in der sächsischen Hauptstadt erwartet werden.
Wer in Paderborn die Ausstellung „Zahlen, bitte!“ versäumt hat, sollte im nächsten Jahr nach Chemnitz reisen. Dort ist sie ab dem 8. Mai im Industriemuseum zu sehen, ergänzt um einige sächsische Aspekte. So ist eine Erweiterung zum sprichwörtlichen Rechenmeister Adam Ries vorgesehen, der aus dem Erzgebirge stammt.
In dessen Wohnhaus in Annaberg-Buchholz ist heute das Adam-Ries-Museum untergebracht, das das HNF im Herbst 2009 mit einer kleinen Ausstellung zur Geschichte der Informationstechnik unterstützt.