18.02.2021
Großes Programm im Jubiläumsjahr
25 Jahre Heinz Nixdorf MuseumsForum
Am 24. Oktober 1996 eröffnete Bundeskanzler Helmut Kohl das Heinz Nixdorf MuseumsForum. Mit seinen 6.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche ist das HNF das weltgrößte Computermuseum und ein zentraler Veranstaltungsort rund um die Informationstechnik.
„Wir nehmen unser 25-jähriges Jubiläum zum Anlass, um das gesamte Jahr mit ganz unterschiedlichen Aktionen, zahlreichen Veranstaltungen, vielen Neuigkeiten in der Dauerausstellung und gleich mehreren attraktiven Sonderausstellungen zu feiern“, betonte HNF-Geschäftsführer Dr. Jochen Viehoff bei der Vorstellung des Programms. „Wir möchten allen Besucherinnen und Besuchern ein außergewöhnliches Angebot bieten, mit einem Höhepunkt im Oktober. Dabei sind insbesondere Aktualisierungen in der Dauerausstellung, die 5.000 Jahre Geschichte der Informationstechnik erzählt, als Inszenierungen, Exponate und interaktive Bereiche zu entdecken, die – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit – permanent zu sehen sein werden.“
Bereits zuvor werden das neue Café und der Museumsshop den Gästen zur Verfügung stehen. Dazu Jochen Viehoff: „Der Umbau ist bereits länger fertig und der Raum ganz neu eingerichtet. Jetzt warten wir nur noch darauf, dass die Coronaschutzverordnung eine Öffnung erlaubt. Dann präsentiert das ‚F7 | Café & Co.‘ in modernem und stylishem Ambiente Getränke und Speisen sowie originelle Geschenkideen natürlich nicht nur für Museumsbesucher.“
Sonderausstellungen
„Papierflieger und Gummitwist – Informatik zum Mitmachen“ ist die große Sonderausstellung überschrieben, die sich an Familien und Junggebliebene richtet. „Mit dieser großen Mitmachausstellung möchten wir nicht nur Kindern eine Freude machen“, skizziert Viehoff die Ausstellung, die sich mit zwei Dutzend Stationen Grundprinzipien der Informatik und des Computers widmet. Besucher können hier spielerisch die Welt des Computers erkunden. Dabei erfahren sie auf einfache Art scheinbar komplizierte Dinge. Wie funktioniert eine Welt aus Nullen und Einsen? Wie speichert ein Computer? Was ist Verschlüsselung? Dabei greifen die Kinder auf bekannte Dinge aus ihrem Alltag zurück, Papierflieger, Gummitwist, Trickfilm oder Puzzle. Diese Ausstellung wird im 3. Obergeschoss des HNF auf 800 Quadratmetern präsentiert und ist ab dem 3. Oktober zu sehen.
Am Vorabend des Jubiläums, am Samstag, 23. Oktober wird im Foyer eine Ausstellung eröffnet, die ein „Best of HNF“ präsentiert. Sie blickt genauso unterhaltsam wie humorvoll auf 25 Jahre Heinz Nixdorf MuseumsForum zurück. Im Stile eines traditionellen Jahrmarkts erleben die Besucher einen kunterbunten Rundgang durch zweieinhalb Jahrzehnte Computermuseum. Dabei lassen bekannte Kirmes-Attraktionen wie „Hau den Lukas“, Schieß- und Losbuden oder eine Drehorgel Ausstellungen, Veranstaltungen und Anekdoten aus 25 Jahren HNF lebendig werden. Auch ein neuer Roboter wird hier seinen ersten Auftritt haben, der zukünftig die Besucher im Foyer des HNF begrüßen wird.
Beide Ausstellungen bieten wie im HNF üblich sehr viele Mitmachmöglichkeiten und werden von der Berliner Agentur Archimedes designt, die schon mehrfach für das HNF tätig war.
Einen Schritt weiter geht die Fotoausstellung „#MyHNF“, die von den Besuchern selbst gestaltet wird. Sie präsentiert die schönsten und originellsten Fotos der HNF-Besucher. Dazu wird im Frühjahr ein Wettbewerb gestartet. Die attraktivsten Motive kommen in die Ausstellung, die ab Mitte des Jahres zu sehen sein wird.
Dauerausstellung
Seit 1996 hat sich sehr viel in der Dauerausstellung getan. Manche Bereiche wie die zu KI und Robotik sind mittlerweile aufgrund der aktuellen technologischen Entwicklung zum zweiten Mal umgebaut worden. Im laufenden Jahr wird nun auch der Eingangsbereich der Dauerausstellung neu gestaltet. Ab Oktober beginnt der Rundgang durch das Museum dann mit einem hoch modernen und übersichtlichen Start. Die Besucher werden durch schwarze Stelen in die Ausstellung hineingezogen, erhalten einen ersten Überblick, was sie im Museum erwartet und erfahren anhand spannender Exponate und Medien, wie vor 5.000 Jahren Zahl und Schrift entstanden und damit den Startschuss der Informationsgeschichte gaben. Die Gestaltung dieses neuen Bereichs hat der Paderborner Innenarchitekt und Tischler Alexander Ostermann übernommen, der bereits bei der Ausstellung „Aufbruch ins All“ mitgearbeitet hat.
Bereits komplett fertiggestellt ist innerhalb des Museums der neue Ausstellungsbereich zur Mikroelektronik. „Wenn das HNF hoffentlich bald wieder öffnen darf, wird das eine besondere Attraktion des HNF sein“, bewertet Viehoff die Neuerung. Zu sehen ist nicht nur, wie aus einfachem Sand hochkomplexe Mikroprozessoren werden. Kinder können sich auch einen passenden Schutzanzug überstreifen und beim Gang durch die Luftschleuse einen kleinen Eindruck eines Reinraums erhalten. Außergewöhnlich ist die Anwendung Deep Frame, die verblüffende dreidimensionale Bilder wie einen Flug durch das Innere eines Mikroprozessors zeigt, ohne dass Besucher eine spezielle Brille aufsetzen müssen.
Zwei spektakuläre Nachbauten von herausragenden historischen Objekten der Informationstechnik werden im Laufe des Jahres das Museum bereichern. Zum einen baut das HNF zurzeit in Zusammenarbeit mit dem Paderborner Computer- und Elektronikfachmann Rainer Glaschik und dem Museum des renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) eine mechanische Maus des Pioniers der Informationstheorie Claude Shannon nach, die bereits 1950 selbstständig aus einem Labyrinth fand.
Beim anderen Nachbau handelt es sich um eine Ikone des Museums, den ersten Rechner, den Heinz Nixdorf ab 1953 fertigte. Der Elektronensaldierer arbeitete mit Röhren und war beim RWE in Essen eingesetzt. Der Berliner Ingenieur Henry Westphal hat in Kooperation mit dem HNF die Schaltung des Rechners in eine den heutigen Anforderungen gemäße Form übertragen, um den Nachbau auf Dauer im Museum funktionsfähig präsentieren zu können.
Die zahlreichen Veränderungen der Vergangenheit und Gegenwart in der Dauerausstellung erfordern einen neuen gedruckten Museumsführer, denn auch im digitalen Zeitalter wird ein ansprechendes Buch zur Dauerausstellung und der Geschichte der Informationstechnik weiterhin nachgefragt. Im Oktober soll der rund 260 Seiten starke Band in einer deutschen und englischen Auflage erscheinen, für den zurzeit Hunderte neue Fotografien angefertigt werden.
Veranstaltungen
Neben den Ausstellungen war und ist für das MuseumsForum der Veranstaltungsbereich ein ebenso wichtiger Aspekt der Aktivitäten. Die Wettbewerbe von Jugend forscht (4. März) und der FIRST LEGO League (20. März) sowie Beiträge zum Internationalen Museumstag (16. Mai) und der Paderborner Museumsnacht (28. August) gehören wie jedes Jahr dazu.
Am eigentlichen Jubiläumstag, Sonntag 24. Oktober, öffnet das HNF bei freiem Eintritt und präsentiert die Neuerungen sowie die Sonderausstellungen. Von den in der HNF-Geschichte immer sehr erfolgreichen Familientagen folgt ein weiterer am 21. November. An ein Fachpublikum richtet sich das dritte Heinz-Nixdorf-Kolloquium am 29. und 30. November. Thema der Tagung ist die historische und zukünftige Entwicklung der Mikroelektronik.
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