16.02.2010
Er konnte nur 17 mal seinen Geburtstag feiern, starb 1929 im Alter von 69 Jahren und ist der Erfinder der Lochkarte. Herman Hollerith wurde am 29. Februar 1860 in Buffalo im US-Bundesstaat New York geboren. Mit ihm begann das moderne Informationszeitalter. Ein funktionsfähiger Nachbau der ersten Hollerithmaschine, die 1890 bei der amerikanischen Volkszählung erstmals eingesetzt wurde, ist neben zahlreichen anderen Objekten und Maschinen zur Geschichte der Lochkartentechnik im Paderborner Heinz Nixdorf MuseumsForum zu sehen.
Hollerith war studierter Bergbauingenieur, der als Statistiker für die amerikanische Volkszählungsbehörde arbeitete. Als Erfinder und Ingenieur suchte er nach technischen Möglichkeiten, die Volkszählungen effektiv abzuwickeln und möglichst schnell auszuwerten. Dies erforderte zur damaligen Zeit einen riesigen Personal- und Rechenaufwand. Holleriths Erfindung reduzierte die Dauer durch den Einsatz von 43 Maschinen auf vier Monate. Vorher waren rund sieben Jahre notwendig.
Mit diesem Erfolg baute der Sohn deutscher Einwanderer ein Unternehmen auf, das weltweit Lochkartenmaschinen bei Volkszählungen und in der Verwaltung großer Unternehmen einsetzte. 1911 verkaufte Hollerith seine „Tabulating Machine Company“ an eine Firma, die 1924 in IBM umbenannt wurde und jahrzehntelang Weltmarktführer bei Lochkartenanlagen war.
Hollerith selber zog sich nach dem Verkauf seiner Firma ins Privatleben zurück. Er sah sich selbst stets mehr als Erfinder denn als Unternehmer. Sein eigenwilliger Charakter und sein Jähzorn erschwerten zudem die Leitung der Firma. Die letzten Jahre seines Lebens verbringt er als Farmer. Als er am 17. November 1929 in Washington stirbt, hinterlässt er seine Frau und sechs Kinder.
Im Heinz Nixdorf MuseumsForum ist ein eigener Ausstellungsbereich dem Leben und Werk Herman Holleriths gewidmet. Hier können die Besucher das Leben des Menschen nachvollziehen, der den Grundstein für unsere moderne Informationsgesellschaft legte.
Mehr unter www.hnf.de.