11.05.2017

Damit kannst du rechnen! – Vom Abakus zum Rechenschieber

Sonderausstellung im Heinz Nixdorf MuseumsForum Wenn wir heute etwas ausrechnen müssen, tippen wir die Zahlen in den Taschenrechner. Aber bereits die alten Römer und die Menschen im Mittelalter nutzten Hilfsmittel und Werkzeuge, um Berechnungen durchzuführen. Besonders spannende Rechenhilfsmittel und faszinierende Beispiele aus der Geschichte des Rechnens zeigt die Ausstellung "Damit kannst du rechnen! - Vom Abakus zum Rechenschieber" vom 13. Mai bis zum 30. Juli im Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF). Die Ausstellung ist vom Mathematikum Gießen konzipiert und im HNF um einige Objekte aus den Beständen des Paderborner Museums und Leihgaben ergänzt. Im Mittelpunkt der 350 Quadratmeter umfassenden Ausstellung stehen das Ausprobieren und Selbermachen. Die Besucher erfahren durch interaktive Experimente, wie die Wunderwerke des menschlichen Geistes funktionieren. Sie können auf einem zehn Meter langen Rechenteppich multiplizieren - mit den Füßen! Wie ein mittelalterlicher Rechenmeister lösen sie an einem Rechentisch Aufgaben und lernen durch bunte Lichter, den Abakus zu verstehen. Zu sehen sind historische Objekte, wie zum Beispiel ein Nachbau der ersten Rechenmaschine der Welt oder ein römischer Handabakus. Aber auch aus den Beständen des HNF sind einige Exponate ausgestellt, wie mehrere Rechenschieber oder zahlreiche Beispiele historischer Abaki. Fünf pittoreske Rechenspiele aus der Sammlung Dieter Mensenkamp, Detmold, führen anschaulich vor Augen, wie Kindern Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts das Rechnen beigebracht wurde. Mit Merksprüchen und bunten Illustrationen sollten die Kleinen an das Einmaleins herangeführt werden, für heutige Kinder sicher eine neuartige Erfahrung. Sie können zudem mathematische Spielereien oder das strategische Kalaha ausprobieren. Der Eintritt in die Ausstellung ist frei. Mehr unter www.hnf.de/rechnen2017 Begleitprogramm An vier Sonntagen wird es von 11 bis 13 Uhr eine kostenlose Mitmach-Aktion unter dem Motto "Heute kannst du rechnen mit..." geben. So heißt es am 14. Mai "Heute kannst du rechnen mit ... Stäbchen". Interessierte können einfach in der Ausstellung vorbeikommen und sich unter sachkundiger Anleitung zwei Stunden mit der Welt der Rechenstäbchen beschäftigen. Am 11. Juni stehen Kugeln im Mittelpunkt, am 16. Juli wird auf den Linien gerechnet und am 30. Juli sind Nullen und Einsen Objekte der Rechenspielereien. Ausgewählte Exponate Leuchtender Abakus: Anstatt Kugeln über eine Stange zu schieben, kann man an diesem Abakus Lichter an- und ausschalten. So erleben die Ausstellungsbesucher anschaulich, wie ein Abakus funktioniert und wie geschickt man damit rechnen kann. Rechentisch und Rechenpfennige: Mittelalterliche Rechenmeister nutzten sogenannte Rechenpfennige, um auf ihren Rechentischen Aufgaben zu lösen. Die Besucher können sehen, wie solche Pfennige aussahen und entdecken, wie einfach es ist, an einem Rechentisch zu rechnen. Multiplizieren leicht gemacht: 1617 erfand der schottische Mathematiker John Napier Rechenstäbe, die auf Basis von Einmaleins-Tabellen funktionieren. Durch Ausprobieren erfährt man sehr schnell, wie einfach es ist, damit Multiplikationsaufgaben zu lösen. Historische Knobelaufgaben: In der Renaissance veröffentlichten Rechenmeister zahlreiche Rechenbücher, die neben Anleitungen für unterschiedliche Rechenarten auch Rechenaufgaben enthielten. In der Ausstellung "Damit kannst du rechnen" können die Besucher versuchen, einige dieser Aufgaben zu lösen. So kann man der Schnecke helfen, aus dem Brunnen zu klettern oder den Fuhrmann dabei unterstützen, sowohl den Kohl als auch die Ziege und den Wolf unversehrt über den Fluss zu transportieren. Multiplizieren mit den Füßen: Auf einem zehn Meter langen Teppich befindet sich eine Zahlenskala. Die Zahlen sind in unregelmäßigen Abständen aufgedruckt. Das Besondere an diesem Teppich ist, dass man durch Ablaufen der Zahlen diese miteinander multiplizieren kann.

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