02.07.2006
Bundespräsident Horst Köhler im Heinz Nixdorf MuseumsForum
21.07.06
Bundespräsident Horst Köhler im Heinz Nixdorf MuseumsForum
Bundespräsident Horst Köhler besuchte mit seiner Ehefrau Eva am Freitag das Heinz Nixdorf MuseumsForum. Die beiden Mitglieder des Vorstands der Stiftung Westfalen - Dr. Gerhard Schmidt und Martin Nixdorf - Renate Nixdorf sowie die Geschäftsführer des HNF - Norbert Ryska und Dr. Kurt Beiersdörfer - begrüßten sie. Im Mittelpunkt des Besuchs stand ein Gang durch die Dauerausstellung und die Vorbesichtigung der Sonderausstellung Computer.Medizin.
Dabei konnte sich Bundespräsident Köhler ein Bild vom HNF als Hightech-Plattform verschaffen, das die Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Informationstechnik zeigt und mit Computer.Medizin den aktuellen internationalen Stand der Medizintechnik dem breiten Publikum präsentiert. Erste Exponate gaben dem Bundespräsidenten einen Eindruck der Sonderausstellung, die am 24. Oktober eröffnet werden wird.
Vorgestellte Exponate von Computer.Medizin
Ein virtueller Rundflug durch Computer.Medizin vermittelte dem Bundespräsidenten einen realistischen Eindruck der gesamten Ausstellung, an deren Beginn der Bereich des Anatomischen Theaters steht. Zu sehen sind die weltweit besten digitalen 1:1 Darstellung der menschlichen Anatomie, entwickelt von der Zygote Media Group aus den USA, die heute die klassischen Anatomieatlanten zunehmend ergänzen und ersetzen.
Das innovative Präsentationssystem iPX aus Darmstadt ist lediglich mit Hilfe von Zeigegesten zu bedienen. Der Besucher kann virtuell in den menschlichen Körper schauen, von der Haut über die Blutgefäße bis zum Nervensystem.
Eine Software, die vor allem in der Ausbildung aber auch in der Diagnose und Operationsvorbereitung eingesetzt wird ist VirtusMed von der Technischen Universität Braunschweig. Sie ermöglicht es, reale Bilder vom Röntgen oder einer CT-Untersuchung in dreidimensionale Darstellungen zu übertragen.
Ein Messen des Sehnervkopfes zur Früherkennung von Glaukomerkrankungen ist mithilfe des Heidelberger Retinatomographen möglich. In der Ausstellung haben die Besucher die Möglichkeit, dieses Gerät zu nutzen.
Am Ende seines Rundgangs informierte sich Bundespräsident Köhler über die Zukunftsstudie eines Computertomographen von Siemens. Die Besucher von Computer.Medizin können auf Knopfdruck den Scan eines Dummys auslösen. Auf einer Großleinwand sind digitale CT-Bilder der neuesten Generation zu sehen. Solch ein Gerät erstellt in einer Sekunde 64 Schnittbilder mit einer Auflösung von 0,4 Millimeter, aus denen dreidimensionale Volumenmodelle erzeugt werden. Damit ist zum Beispiel eine virtuelle Darmspiegelung oder eine Darstellung der Herzkranzgefäße in bisher nicht gekannter Qualität möglich. Der 64-Schicht-Tomograph verkürzt die Untersuchungszeit drastisch. Das ist vor allem bei Untersuchungen des Brustkorbs und des Herzens wichtig, bei denen der Patient die Luft anhalten muss. Zehn Sekunden reichen hierfür aus.
Computer.Medizin
Die Ausstellung gewährt einen einmaligen und faszinierenden Einblick in die moderne Medizin anhand zahlreicher Leihgaben aus dem In- und Ausland. Auf 1.000 Quadratmetern werden spektakuläre Exponate in einer aufwändigen Inszenierung präsentiert. Neben der Information kommen unterhaltende Elemente nicht zu kurz. Etwa ein Drittel der 100 Exponate können von den Besuchern ausprobiert und getestet werden. An mehreren Stationen haben die Besucher die Möglichkeit, Funktionstests durchzuführen. So können sie nicht nur Hörvermögen und Blutdruck messen, sondern ebenso computertomographische Schnitte durch den menschlichen Körper setzen und das Einführen eines Herzkatheters in ein Herzkranzgefäß simulieren.
Computer.Medizin richtet sich sowohl an den interessierten Laien als auch an Ärzte und andere Mitarbeiter im Gesundheitswesen sowie Informatiker und Techniker. Es werden Objekte gezeigt, die den aktuellen Stand der Technik repräsentieren und in erste führende Kliniken Einzug gehalten haben. Geplant ist, die Ausstellung nach ihrem Abschluss in Paderborn international auf Wanderschaft zu geben.
Die Ausstellung wird am 24. Oktober eröffnet und ist bis zum 1. Mai zu sehen. Mehr Informationen unter
www.computer-medizin.de.
Heinz Nixdorf MuseumsForum
Anlass für Computer.Medizin ist das zehnjährige Jubiläum des HNF. Am 24. Oktober 1996 eröffnete Bundeskanzler Helmut Kohl das Heinz Nixdorf MuseumsForum. Seitdem haben über eine Million Menschen das laut Guinness-Buch der Rekorde größte Computermuseum der Welt besucht, das jährlich über 800 Veranstaltungen durchführt.
« Zurück