04.07.2019

Aufbruch ins All – Raumfahrt erleben

Ausstellung im Heinz Nixdorf MuseumsForum 5. Juli 2019 bis 5. Januar 2020 Mit dem Moon Rover über den Mond fahren oder mit der Sojus-Kapsel an die ISS ankoppeln: Das alles können Besucher ab dem 5. Juli in der Sonderausstellung "Aufbruch ins All - Raumfahrt erleben" im Heinz Nixdorf MuseumsForum (HNF). Auf 800 Quadratmetern bietet die Ausstellung in einer beeindruckenden Kulisse aus Dunkelheit, Planeten und Raumfahrzeugen einen umfassenden Einblick in die Eroberung des Weltraums durch den Menschen. "Die Besucher können selbst in den Kosmos aufbrechen und anhand einer Vielzahl von Modellen und Installationen das Abenteuer Raumfahrt nachvollziehen", beschreibt HNF-Geschäftsführer Dr. Jochen Viehoff die Ausstellung. "Mit der Konzentration auf anschauliche Modelle, Objekte und Hands-On geht das HNF neue Wege und bietet einen extrem spannenden Rundgang durch die Ausstellung, der vor allem auch Familien anspricht. Und selbstverständlich beleuchtet das weltgrößte Computermuseum die Rechen- und Computertechnik bei der Eroberung des Alls. Heute wiederum dient der Computer der Vermittlung in der Ausstellung." Am Anfang steht Mondgestein Am Anfang des Rundgangs befindet sich ein außergewöhnliches Exponat. In einer Vitrine können die Besucher ein kleines Stück des Mondes berühren. Das Mondgestein wiegt knapp 10 Gramm, stammt von einem Mondmeteoriten und wurde in Marokko gefunden. Ein dunkler Tunnel zieht die Menschen in die Weiten des Weltraums, wo sich der Blick zu den Sternen richtet. In einer Kuppel wird der Sternenhimmel projiziert und die Beziehung des Menschen zum All dargestellt. Eine Nachbildung der Himmelsscheibe von Nebra, ein Astrolabium und ein Fernrohr demonstrieren, wie sich die Menschheit den Sternen genähert hat. Die Anfänge der Raketenwissenschaft in Peenemünde sind mit Krieg und Tod verknüpft. Die zerstörte Brennkammer einer V2-Rakete macht das deutlich. Der technische Aspekt ist nicht nur durch einen Rechenschieber des Raketenpioniers Hermann Oberth illustriert, sondern auch durch ein Kreiselgerät und das "Mischgerät" der V2, das als erster Bordrechner angesehen werden kann. Sputnik-Schock und Apollo-Triumph Seit den 1950er-Jahren wurde das Weltall zum Schauplatz der Auseinandersetzungen zwischen den USA und der Sowjetunion. Am 4. Oktober 1957 war die westliche Welt schockiert, als der Sputnik die Erde umkreiste. Im HNF ist ein Nachbau des ersten Satelliten zu sehen. Zudem sind seine piepsenden Töne zu hören, die damals eine Weltsensation waren. Mit dem Triumph der ersten bemannten Mondlandung am 20. Juli 1969 siegten die USA beim Rennen zum Mond. Das Apollo-Programm bildet einen Schwerpunkt der Ausstellung. Spektakulär ist sicherlich für jeden, wie die Astronauten von Apollo 17 mit dem Moon Rover über die Oberfläche des Erdtrabanten zu fahren oder wie Armstrong und Aldrin im Cockpit der Landefähre von Apollo 11 zu stehen. Zu sehen ist nicht nur ein verkleinertes Modell der kompletten Landefähre, sondern auch ein Original-Computer- und zwei Steuerpaneels aus Saturn-Raketen. Ein mit 3D-Druck gefertigtes Replikat der Hasselblad-Kamera, mit der die legendären Fotos auf dem Mond geschossen wurden, ein Fädelspeicher und eine Multi-Media-Station zur Software des Apolloprogramms illustrieren die technische Ausstattung von Apollo. Der Vorläufer des Apollo-Programms war Gemini. Bereits seit der Eröffnung des HNF 1996 zeigt das Museum den Bordrechner von Gemini II, der 1965 um die Erde flog und einer der ersten Computer an Bord eines Raumschiffes war. Dreidimensional und ruhig Eine einzigartige Attraktion ist Deep Frame, eine Bildschirmanwendung, die ohne Brille eine äußerst realistische dreidimensionale Darstellung von Fotos und Filmen ermöglicht. So ist ein im All schwebender Astronaut und ein Flug durch das Planetensystem zu sehen. Die Anwendung im HNF ist eine der ersten überhaupt in einem Museum. Wer von den Eindrücken des Rundgangs ein wenig abschalten möchte, kann in einer Sound- und Ruheecke über Kopfhörer Marswinden lauschen, dem Donner eines Raketenstarts folgen oder sich der Stille des Weltraums hingeben. Raumstation, Raketen und Astronautenkleidung Umfangreich wird die Entwicklung der Raumstationen, Sonden und Raketen dargestellt. Zahlreiche Modelle sind zu sehen, von der Saturn V über den Space Shuttle bis zur zeitweiligen Heimat von Alexander Gerst, der ISS. Aber auch die Brennkammer einer Ariane 5, die erste auf einem Kometen gelandete Sonde sowie Raumanzüge von Astronauten sind ausgestellt. Bei einem Modell können die Besucher die Schichten des Anzugs mit Augmented Reality erkunden und sich über die verschiedenen Funktionen, von der Kühlung bis zur Sauerstoffversorgung, informieren. Einen konkreten Alltagsbezug bietet der Bereich zur Satellitennavigation. Navigationsgeräte oder Handyortung ist nur dank Satelliten möglich. Wie das Ganze funktioniert, wird anschaulich anhand von Modellen erläutert. Zukunft und Spielplatz Doch auch ein Blick in die Zukunft gewähren die Ausstellungsmacher um den Projektleiter Michael Mikolajczak. Wie wird eine Reise des Menschen zum Mars oder eine Siedlung auf dem Mond aussehen? Ein Rover, ein "Maulwurf" und ein Laufroboter zur Erkundung der Marsoberfläche stehen für die wissenschaftliche Erforschung des roten Planeten. Den Abschluss der Ausstellung bildet ein Astro-Spielplatz, das Lunar Lander Land. Hier fühlen sich Kinder wohl, die durch die Mondlandefähre klettern, ein Mondauto lenken oder ihren Fußabdruck in Mondstaub drücken können. Anhand von Konservendosen wird deutlich, welche Schwerkraft auf den Planeten unseres Sonnensystems herrscht. Feuerlöscher und Mondkarte im Foyer Einen ersten oder ergänzenden Eindruck zur Eroberung des Weltraums erhalten die Museumsbesucher im Foyer des HNF. Dort ist das Modell der im nächsten Jahr startenden Ariane 6 ausgestellt. Außerdem sind ein Original-Feuerlöscher aus der Apollo-Mission sowie der Handschuh eines Kosmonauten zu sehen. Tatsächlich im Weltraum war die Borduhr des Raumschiffs Sojus 18 von 1975 und eine Mondkarte, die die Besatzung von Apollo 12 im November 1969 nutzte und die der Astronaut Richard "Dick" Gordon signierte. Weitere Informationen "Aufbruch ins All" ist vom HNF in Kooperation mit dem Raumfahrtmanagement im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) konzipiert worden. Projektleiter ist der HNF-Kurator Michael Mikolajczak. Weitere HNF-Kuratoren sind Frauke Elbracht, Dr. Stefan Stein und Dr. Doreen Hartmann. Die Foyerausstellung kuratierte Dietmar Schulte. Die Gestaltung und Umsetzung von "Aufbruch ins All" erfolgte durch die Agentur ORS-desi3n, die aus dem Paderborner Innenarchitekten Alexander Ostermann und seinen Berliner Kollegen Christian Rakautz, Innenarchitekt, und Raimund Schucht, Szenograf, besteht. Das Lunar Lander Land realisierte der Medienkünstler Volker Morawe aus Amsterdam. Öffnungszeiten Die Ausstellung ist vom 5. Juli 2019 bis zum 5. Januar 2020 zu den üblichen Zeiten des HNF geöffnet: dienstags bis freitags von 9 bis 18 Uhr, am Wochenende von 10 bis 18 Uhr. In der Zeit vom 12. bis zum 19. August ist das Museum wegen Wartungsarbeiten geschlossen. Eintrittspreise Erwachsene 5 Euro ermäßigt 3 Euro Familienkarte 10 Euro Gruppen ab 10 Personen 3 Euro, Gruppen ab 10 Personen ermäßigt 2 Euro Kombikarte mit Dauerausstellung: Erwachsene 10 Euro ermäßigt 6 Euro Familienkarte 20 Euro Gruppen ab 10 Personen 6 Euro Gruppen ab 10 Personen ermäßigt 4 Euro Return-Ticket: Kombitickets (außer Gruppentickets) berechtigen dazu, innerhalb von 12 Monaten die Dauerausstellung noch einmal zu besuchen. Allgemeinbildende und berufliche Schulen, Universitäten und Fachhochschulen, Kindergärten und Kitas in Gruppen haben freien Eintritt nach vorheriger Anmeldung unter Telefon 05251-306-660 oder service(at)hnf.de. Weitere Informationen: www.hnf.de/raumfahrt

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