07.04.2025
Neuer Ausstellungsbereich im HNF
Der bedeutendste deutsche Computerunternehmer, der Pionier, der den Computer an den Arbeitsplatz brachte und aus einer Kellerwerkstatt ein international agierendes Unternehmen aufbaute, ein engagierter Förderer seiner Heimat und des Sports, ein leidenschaftlicher Verfechter der sozialen Marktwirtschaft und eine faszinierende Persönlichkeit: Heinz Nixdorf beeindruckte bereits seine Zeitgenossen, seine Leistungen wirken bis heute.
Am 9. April würde er 100 Jahre alt werden. Das von ihm initiierte Heinz Nixdorf MuseumsForum begeht den Geburtstag mit einem Festakt, in dessen Rahmen der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen Hendrik Wüst den komplett überarbeiteten Ausstellungsbereich zur Nixdorf Computer AG eröffnen wird.
Dazu Hendrik Wüst: „Heinz Nixdorf war Visionär und Wegbereiter der digitalen Zukunft, entschiedener Befürworter der Sozialen Marktwirtschaft und großzügiger Unterstützer des Sports. Die Förderung von Bildung, Bewegung und Leistungsbereitschaft war ein Grundpfeiler seiner Unternehmensphilosophie – und das in einer Zeit, in der solche Überzeugungen keineswegs selbstverständlich waren. Der neu gestalte Ausstellungsbereich ermöglicht einen neuen Blick auf das Lebenswerk und vermittelt Geschichte der Informationstechnik für alle Generationen lebendig und zeitgemäß. Damit bleibt das Heinz Nixdorf MuseumsForum ein Leuchtturm für die Region und würdigendes Andenken für den Pionier der Computertechnologie in Deutschland.“
Als Heinz Nixdorf am 9. April 1925 in Paderborn geboren wurde, gab es noch keine Computer. Und als er 1952 mit 27 Jahren sein erstes Unternehmen gründete, war er einer der Ersten in Deutschland, der Elektronenrechner konstruierte. Er baute die Nixdorf Computer AG zum internationalen Konzern auf, der bei seinem Tod am 17. März 1986 auf der CeBIT 25.500 Menschen in 47 Ländern Arbeit gab.
Die rasante Entwicklung, die Pionierleistungen und das besondere Selbstverständnis, ein Nixdorfer zu sein, lässt sich nun im HNF in dem komplett überarbeiteten Ausstellungsbereich „Nixdorf – Wegbereiter der dezentralen Datenverarbeitung“ anschaulich nachverfolgen.
„Wir sind stolz, zum Jubiläum die Geschichte der Nixdorf Computer AG zeitgemäß, interaktiv und für alle Altersklassen ansprechend neu präsentieren zu können,“ betonte HNF-Geschäftsführer Dr. Jochen Viehoff bei einem Pressetermin.
„Mit dem neugestalteten Ausstellungsbereich wird Nixdorfs unternehmerische Leistung zu seinem 100. Geburtstag noch einmal deutlich hervorgehoben. Zugleich erfährt die frühe Unternehmensgeschichte – maßgeblich geprägt durch seinen Mentor Walter Sprick – eine Aufwertung. So ist unter anderem der Briefwechsel zwischen Sprick und Nixdorf nun präsenter platziert und thematisch gegliedert,“ ergänzte der Kurator Dr. Christian Berg, der auch die grundlegende Biografie zu Heinz Nixdorf verfasst hat.
Natürlich sind auch die wichtigsten Produkte zu sehen, darunter die legendäre Nixdorf 820, mit der Nixdorf den Computer an den Arbeitsplatz der Buchhalter brachte sowie kleinere Unternehmen und den Mittelstand digitalisierte. Weitere Bürocomputer, Kassensysteme, Geldautomaten und die erste deutsche digitale Telefonanlage illustrieren die technische Vorreiterrolle und den Erfolg der Nixdorf Computer AG.
Zudem ergänzen Vertiefungsebenen die Ausstellung und geben einen fachkundigen Einblick. Bislang unveröffentlichtes Videomaterial zeigt den Einsatz von Nixdorf-Computern in der Industrie, bei Geldinstituten oder im Handel.
Damit spricht das HNF nicht nur Nerds und ehemalige Nixdorfer an: „Mit interaktiven Spielen öffnen wir den überarbeiteten Ausstellungsbereich für Familien, auch mit jüngeren Kindern. Spielerisch kann nachvollzogen werden, welche kleinteiligen Arbeiten geleistet wurden, vor allem von Frauen bei der Herstellung von Platinen. Ergänzt wird die Ausstellung um ein Quiz im Stile von 1, 2 oder 3,“ unterstrich Berg.
Anhand von Videos und einer Büroinszenierung wird deutlich, welch große Identifikation die Mitarbeiter mit „ihrem“ Unternehmen hatten. Nixdorfer zu sein, erfüllte sie mit Stolz. Heinz Nixdorf war der hochangesehene Chef einer Firma, die er selbst aufgebaut hatte. Dieses Selbstverständnis reicht bis heute. So werden am 25. Mai rund 800 ehemalige Nixdorfer im HNF zu einem Get-together erwartet.
Der neue Ausstellungsbereich wird am 9. April von Ministerpräsident Hendrik Wüst im Rahmen eines Festakts zum 100. Geburtstag von Heinz Nixdorf eröffnet. Doch im HNF steht das gesamte Jahr 2025 unter dem Motto Nixdorf100. Dazu gehören zahlreiche Veranstaltungen wie ein Sachen-machen Tag am 13. April, ein Sommerfest am 6. Juli und das Retro Computer Festival am 11./12. Oktober. Zudem gibt es einige Neuerungen in der Dauerausstellung des weltgrößten Computermuseums. Bereits eröffnet ist der Bereich „Quantencomputer – Superrechner der nächsten Generation“. Nach dem neuen Nixdorf-Bereich folgt Mitte Oktober die Neueröffnung der Abteilungen zur frühen PC-Geschichte und zum Silicon Valley.
Noch bis zum 16. Juli ist im Foyer das Auto von Heinz Nixdorf zu sehen. Den Ro 80 fuhr er bis zu seinem Tod. Und am 30. August wird eine kleine Präsentation eingeweiht, die die Mineralien zeigt, die Heinz Nixdorf sammelte.
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