Prof. Dr. Till Roenneberg, Chronoscience, Ludwig-Maximilians-Universität München
Wer kennt nicht den immer wiederkehrenden Tiefpunkt am frühen Nachmittag, wenn wir müde und träge werden und nur zu gern ein Schläfchen machen würden? Schuld daran ist unsere innere Uhr, die alle Körperfunktionen steuert. Allerdings beträgt die Tageslänge der biologischen Uhr nicht genau 24 Stunden. Erst helles Licht, soziale Bedingungen und Angewohnheiten synchronisieren sie auf genau 24 Stunden, wenn auch mit großen individuellen Unterschieden und abhängig vom Lebensalter. So macht sie uns beispielsweise zu "Eulen" und "Lerchen", den sogenannten Chronotypen. Während der eine erst im Laufe des Vormittags richtig wach wird und die Nacht zum Tag macht, ist der andere bereits in aller Frühe ausgeschlafen, wird aber abends schnell müde.Stimmen soziale und innere Uhr nicht überein wie zum Beispiel bei Schichtarbeitern, kommt es zu einer Art Jetlag, Müdigkeit und teil chronischem Schlafmangel, der die Ursache für viele Krankheiten sein kann.